Die PKGeno auf den Punkt gebracht.

Die Pensionskasse der Genossenschaftsorganisation auf den Punkt gebracht: Wer könnte das besser als unser Geschäftsführer Karsten Heinrich Weber! Im Interview erklärt er, was die Pensionskasse ausmacht.

Herr Weber, können Sie die Pensionskasse kurz vorstellen?

Wir sind die innovative genossenschaftliche Pensionskasse aus München mit Kompetenz und Herz für ihre Mitglieder. Wir bieten seit über 50 Jahren betriebliche Altersvorsorge (bAV) ausschließlich für Genossenschaften und deren Mitarbeitende. Dabei stehen wir für Fairness, Transparenz und natürlich für die genossenschaftliche Idee: gemeinsam Großes erreichen und dabei selbstverantwortlich bleiben.

Was bieten Sie Genossenschaften, die die Altersvorsorge über Ihr Haus abwickeln wollen?

Wenn Genossenschaften sich dafür entscheiden, bAV anzubieten, werden sie als Arbeitgeber attraktiver und stärken die Mitarbeiterbindung. Als Anbieter für betriebliche Altersvorsorge sind wir ein kompetenter und zuverlässiger Partner mit fairen und wettbewerbsfähigen Konditionen. Wir beraten proaktiv und umfassend, nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auf Wunsch auch deren Mitarbeitende. Regelmäßig stellen wir unser Angebot auf den Prüfstand und optimieren es. So ist auch unser neuer Tarif bAVFlex entstanden. Unser Motto dabei lautet: Wir sind der Wandel!

Welchen Stellenwert hat die betriebliche Altersvorsorge in der gesamten Altersvorsorge der Menschen?

Sie spielt eine bedeutende Rolle im Gesamtkonzept der Altersvorsorge vieler Menschen und stellt neben der gesetzlichen Rentenversicherung und der privaten Vorsorge eine der drei zentralen Säulen der Altersvorsorge dar. Die gesetzliche Rente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten. Die bAV dient als wichtige Ergänzung, um diese Lücke zu schließen, zumal sich der Arbeitgeber in der Regel mit Zuschüssen beteiligt. Beiträge zur bAV sind in der Regel steuerlich begünstigt und oft von Sozialversicherungsbeiträgen befreit, was die bAV zu einer kosteneffizienten Form der Altersvorsorge macht.

Unser Nachhaltigkeitsbeauftragter Günter Berger im Interview

Was bedeutet Nachhaltigkeit bei der Pensionskasse der Genossenschaftsorganisation?

Für uns bedeutet ESG umweltschützendes, soziales und gesetzeskonformes Handeln. Sukzessive werden wir diese Nachhaltigkeitsaspekte in allen Teilbereichen der PKGeno berücksichtigen.

Viele Menschen achten bei der Geldanlage auf Nachhaltigkeit. Wie sieht das bei der betrieblichen Altersvorsorge aus, die die PKGeno anbietet?

Wir schließen spekulatives Investieren in Rohstoffe und Lebensmittel kategorisch aus. Auch Investitionen in Unternehmen, die sich nicht gesetzeskonform verhalten oder in dubiose Geschäfte verwickelt sind, kommen nicht in Frage. Außerdem zeichnen wir nur Anleihen von Staaten, die sich an die UN-Menschenrechtscharta halten.

Und was unternimmt die PKGeno selbst in Sachen Nachhaltigkeit?

Seit 2021 lassen wir jährlich den CO2-Fußabdruck unseres Unternehmens berechnen und die verursachten Emissionen durch einen professionellen Partner kompensieren. Unser Ziel ist, dass wir nicht nur Emissionen ausgleichen, sondern uns nach und nach in Richtung Klimaneutralität bewegen.

Risikomanagement

Hallo Frau Späth, Risikomanagement in der PKGeno, wie dürfen wir uns Ihre Arbeit vorstellen und worauf legen Sie dabei Ihren Fokus?

Unter Risiko ist allgemein die Möglichkeit ungünstiger künftiger Entwicklungen zu verstehen. Wie die Erzielung eines wirtschaftlichen Erfolges notwendigerweise mit Risiken verbunden ist, sind auch die unternehmerischen Betätigungen der Kasse aufgrund der Unsicherheit künftiger Entwicklungen mit Chancen und Risiken verbunden. Mit dem Altersversorgungssystem der PKGeno sind insbesondere finanzielle und versicherungstechnische Risiken verbunden, alle anderen Risiken fassen wir unter sonstigen Risiken zusammen. Jede dieser Risikogruppen überwachen wir kontinuierlich.

Die Risikostrategie der PKGeno orientiert sich hierbei weitgehend am Nutzen der Versicherungsnehmer, hier liegt unser Hauptaugenmerk. Das Unternehmen wird unter anderem über eine kontinuierliche und marktkonforme Erwirtschaftung von Überschüssen gesteuert, da deren Erzielung nicht nur unseren Versicherten „guttut“, sondern auch für die dauerhafte Erfüllbarkeit einer angemessenen Ausstattung mit Eigenmitteln erforderlich ist. Die PKGeno konzentriert sich darüber hinaus auch auf die Festigung und den soliden Ausbau des Bestandsgeschäftes und nimmt damit eine den Marktgegebenheiten angepasste Risikohaltung ein. Im Rahmen der Risikopolitik müssen unternehmerische Risiken eingegangen werden. Handlungen oder Entscheidungen dürfen jedoch keine existenzgefährdenden Risiken nach sich ziehen. Wie schnell so etwas gehen kann, konnten wir in den letzten Jahren mehrfach am Markt beobachten, oft mit sehr negativen Auswirkungen für die Versicherungsnehmer der jeweiligen Häuser.

Das auf die PKGeno zugeschnittene Risikomanagementsystem gewährleistet effizientes Arbeiten bei der Identifikation und Bewertung der Risiken, sowie bei der Kommunikation und Berichterstattung. Bestandsgefährdenden Risiken wird durch deren rechtzeitiges Erkennen und Ergreifen angemessener Maßnahmen entgegengewirkt. Die Einschätzung, Steuerung und Kalibrierung der Risikotragfähigkeit erfolgt durch Sensitivitätsanalysen, Stresstestberechnungen und Prognoserechnungen. Letzteres natürlich in enger Abstimmung mit unseren Fachleuten aus dem Rechnungswesen.

Vorrangiges Ziel ist es weiterhin, die Risiken der künftigen Entwicklung so zu steuern, dass die bestehenden und künftigen Verpflichtungen sowie die aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen erfüllt werden und die Erfüllbarkeit der Versicherungsverträge unter Berücksichtigung der vorhandenen Risikotragfähigkeit und Risikovorgaben gegeben ist. So schließt sich wieder der Kreis unseres Handelns mit Fokus auf den Nutzen für unsere Versicherten. 

Die Zahlen der vergangenen Geschäftsjahre haben gezeigt, dass die Kasse auch in einem schwierigen Marktumfeld gut aufgestellt war, die Risiken „im Griff hatte“ und die daraus resultierenden Herausforderungen bestens gemeistert hat.

Strategische Assetallokation

Herr Weber welche strategische Assetallokation (sAA) steckt hinter dem Fondsanteil des neuen Tarifs bAVFlex und wie ist diese entstanden?

Sie erlauben, dass ich hier etwas aushole. Wir sind Teil der Genossenschaftsorganisation mit starken Wurzeln in Bayern. Wir arbeiten sehr gut sowohl mit der DZ-Bank als auch mit Union Investment (UI) zusammen. Gleichwohl sind wir ein anspruchsvoller Partner, dem das Wohl der Versicherten, unserer Kolleginnen und Kollegen aus der Genossenschaftsorganisation, vorrangiges Ziel ist. Aus diesem Grund erfolgt unsere Anlage in unserem neuen Investmentfonds für den bAVFlex ausschließlich über einen Spezialfonds der Union Investment. Wir haben hier ein Expertenteam, welches schon seit Jahren sehr erfolgreich zusammenarbeitet.

Aber was steckt jetzt konkret hinter der gewählten sAA? Seit Jahren beobachten wir die Märkte sehr genau und sind mit unseren bisherigen Strategien überaus erfolgreich. Jetzt haben wir uns aber für eine Optimierung unserer Kapitalanlage hin zu mehr Volatilität, also Chancen und Risiken, entschieden. Gemeinsam mit den Experten von Union Investment haben wir historische Returns und Volatilitäten sehr vieler verschiedener Assetklassen analysiert. Das Ergebnis dieser Untersuchung haben wir mit einer Prognose künftiger Entwicklungen dieser Assetklassen abgeglichen. Da sich unser Anlagefokus schon seit Jahren danach ausrichtet soziale und umweltverträgliche Investitionen zu bevorzugen, haben wir auch hier alle Investitionsentscheidungen vor dem Hintergrund der ESG-Konformität diskutiert und dann die unseres Erachtens werthaltigsten Assets berücksichtigt. So haben wir z.B. Investitionen in Rohstoffe, Lebensmittel oder Wasser trotz teilweiser sehr attraktiver Volatilität ausgeschlossen. Ausgehend von den mittelfristigen Ertragserwartungen und den historischen Volatilitäten ergibt sich hieraus dann unsere aktuelle sAA für den Fondsanteil des bAVFlex. Wir haben uns auf eine Handvoll chancenreiche Anlageklassen im Bereich Aktien (Welt, Euroland und Emerging Markets) sowie Anleihen (Staatsanleihen aus den Emerging Markets und weltweite Unternehmensanleihen) festgelegt.

Im Anschluss haben wir dann wieder gemeinsam mit unseren Experten von Union Investment für die sechs erfolgreichsten Union Fonds entschieden, die in diese Anlageklassen investieren. In der Auflegungsphase bzw. in besonderen Marktsituationen kann dieses Portfolio aus Gründen der Ertragsstabilisierung eine etwas andere sAA aufweisen, wir werden aber Beimischungen mit Zunahme des Volumens des Fonds bei Union Investment bzw. nach einer unseres Erachtens stattgefundenen Normalisierung der Märkte wieder entsprechend reduzieren oder auflösen. Da wir uns aber in regelmäßigen Abständen hinterfragen kann es künftig natürlich zu Anpassungen der sAA führen. Aus diesem Grund haben wir uns auch dagegen entschieden die genaue Zusammensetzung und Bezeichnungen der gewählten Fonds bekanntzugeben. Aber die darin gehaltenen Fonds stehen exklusiv nur institutionellen Anlegern zur Verfügung und sind wahrscheinlich jedem Insider sehr gut bekannt.

Darüber hinaus ermöglicht diese Auswahl von institutionellen Fonds eine für unsere Versicherten mehr als günstige Kostenstruktur des Fondsanteils, auch Ausgabeaufschläge oder Provisionen fallen hierbei nicht an. Des Weiteren erhält die Pensionskasse natürlich auch keine Provisionszahlungen der Union Investment. Ganz im Sinne unserer Mitglieder.

Rentengarantiezeiten

Was ist eine Rentengarantiezeit, wie wirkt sich diese auf die Höhe meiner Rente aus und warum bietet mir die Pensionskasse keine Rentengarantiezeit an?

Böse Zungen würden die Rentengarantiezeit in der bAV als falschen „Fuffziger“ bezeichnen, denn sie ist grundsätzlich eine Todesfallleistung aus der privaten Rentenversicherung. Die Rentengarantiezeit wird oft in zweifacher Hinsicht missverstanden. Zum einen sorgt sie natürlich nicht dafür, dass Sie nur eine begrenzte Zeit ihre Altersrente erhalten, sondern sie dient der Absicherung Ihrer Hinterbliebenen im Todesfall. Ihre eigene Altersrente erhalten Sie bei allen Rentenversicherungen immer lebenslang, egal wie alt Sie werden – garantiert. Aber vereinbaren Sie zum Beispiel eine Rentengarantiezeit von 10 Jahren und versterben nach 5 Jahren Rentenbezug, dann erhalten Ihre Hinterbliebenen eine Todesfallleistung im Wert von den verbleibenden 5 Jahren der Rentengarantiezeit. Sollten Sie somit ab Rentenbeginn selbst 10 Jahre oder länger leben und dann versterben, wird keine Todesfallleistung mehr ausgezahlt. Und das ist oft das zweite Missverständnis, denn wenn Sie innerhalb der Rentengarantiezeit versterben, erhalten Ihre Hinterbliebenen keine lebenslange Hinterbliebenenrente, sondern nur die noch bis zum Ende der Garantiezeit ausstehenden Rentenzahlungen bzw. einen Kapitalbetrag, der diesen Wert repräsentiert. Das heißt also auch, dass mögliche Hinterbliebene bei einem Tod nach Ablauf der Garantiezeit keine Hinterbliebenenabsicherung mehr erhalten, und das dann oft im Alter 75 oder höher.

Aber selbst dieses für den Versicherten und dessen Hinterbliebene unbefriedigende Ergebnis ist nicht kostenlos, sondern die Vereinbarung einer Rentengarantiezeit verringert Ihre eigene Altersrente. Vergleichsberechnungen zeigen, dass eine Rentengarantiezeit von 30 Jahren die lebenslange Rente um bis zu 8 % verringert, während eine Rentengarantiezeit von 10 Jahren nur eine Verringerung um rund 0,5 % zur Folge hat. Aus diesem Beispiel wird ersichtlich, dass die Versicherung davon ausgeht, dass Sie in der Regel die Rentengarantiezeit von 10 Jahren selbst überleben werden und damit keine Zahlung zur Hinterbliebenenabsicherung mehr erfolgen wird.

Sofern Sie im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung (bAV) von einer Versicherung einen Rentenvertrag mit Rentengarantiezeit, aber ohne lebenslängliche Rente an Hinterbliebene angeboten bekommen, handelt es sich in der Regel um einen Tarif, der für die private Rentenversicherung entwickelt wurde und in Ihrem Fall für die bAV verwendet wird.

Wie machen wir es und warum machen wir es anders? Die PKGeno ist eine soziale Einrichtung nach dem Körperschaftsteuergesetz, die ausschließlich mit bAV–Produkten für die Arbeitgeber der Genossenschaftsorganisation tätig wird und ihre Tarife hierfür optimiert hat. In diesem Fall bedeutet das, dass Sie bei einer Zusage über die PKGeno immer eine lebenslange Altersrente und eine lebenslange Hinterbliebenenrente für Ihre/n berechtigten Partner/in erhalten.